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Gute Nacht Lisa oder Die Sache mit dem Teddy

Eine nette Geschichte, nicht nur für Kinder.
Ein Theaterstück für zwei jung gebliebene Darsteller. Spielzeit ca. 25 Minuten.
eBook, ca. 11 Seiten, 7,99 EURO

Die beiden Akteure verkörpern Geschwister, beim ersten kleinen Schlagabtausch im kindlichen Geschlechterkampf. Wir kennen das alle. Till will die Puppe, die eigentlich Claudia gehört. Sie soll dafür mit seinem ollen Teddy vorlieb nehmen, was sie natürlich nicht will.

Till setzt sich geschickt durch, argumentiert mit Ansichten, die er aus der Erwachsenenwelt kennt. Er wehrt sich gegen die Schublade, in die man ihn stecken möchte, gegen das “Du bist ein Junge. Folglich spielst du mit dem Teddy. Dein Vati hatte einen und dein Opa auch”. Till möchte lieber mit der Puppe spielen, weil er sie schöner findet und interessanter.

Till trägt eine kurze Hose und eine rote wirre Perücke. Vorstehende Zähne und eine große Zahnlücke machen ihn zum Publikumsliebling. Er spricht dementsprechend. Er verkörpert die Revolution, den Umbruch. Er will die Welt neu ordnen.

Claudia ist nett anzusehen. Sie ist adrett gekleidet, eine kleine Dame mit Zöpfen und bunten Schleifen, weiße Söckchen, buntes Röckchen.

AUS DEM INHALT:

Das Bühnenlicht geht an. Till sitzt am Tisch. Er spielt mit einer Puppe. Claudia steht, die Arme in die Hüften gestemmt, davor.

CLAUDIA: Till, gib sofort die Puppe her!! Du weißt, dass du die nicht haben darfst.

TILL: Nein. Die bleibt heute bei mir. Ich hab dir meinen Teddy ins Bett gelegt. Ich spiele Kaufladen. Und der Teddy ist zu blöd zum Kaufen.

CLAUDIA: (versucht ihm die Puppe zu entreißen) Her mit der Puppe!! Das ist meine!!! Her damit.

TILL: Nein!!! Heute gehört sie mir. Ich hab gefragt.

CLAUDIA: Wen? Mama?

TILL: Nein. Lisa.

CLAUDIA: Lisa kann man nicht fragen.

TILL: Doch. Ich kann das, gell Lisa? (Puppe nickt)

CLAUDIA: Gib sofort Lisa her!! Sonst ... (versucht ihm die Puppe wegzunehmen)

TILL: Nein!!! Lisa bleibt bei mir!! Sie will ja.

CLAUDIA: (versucht wieder ihm die Puppe zu entreißen) Mama!!! Mama!!!

TILL: Die hört dich nicht. Die ist nicht da. Außerdem weiß sie, dass ich die Puppe brauche. Mama ist zum Kaufmann. Und nachher kommt sie noch zu mir Brötchen kaufen. - Hat sie gesagt. - Und Lisa muss mir helfen. Ich weiß doch gar nicht richtig ... Ich hab noch nie Brötchen verkauft. (an Lisa gerichtet) Hast du schon? (Puppe nickt) Siehst du? Sie bleibt heute bei mir.

CLAUDIA: (versucht wieder ihm die Puppe zu entreißen) Her mit der Puppe. Ich schreie ganz ganz laut. Du weißt, wie laut Mädchen schreien können.

TILL: Weiß ich. Deshalb will ich ja auch keinen Teddy. Der macht nur “böö” der blöde Kerl. - Spiel doch mit - Claudi. Du kannst bestimmt gut Brötchen backen. Und Mami freut sich, wenn wir viele Brötchen haben. Du darfst auch Lisa beim Einkaufen helfen. Sie ist ja noch so klein. (Claudia versucht nun sehr grob die Puppe an sich zu reißen. Till wehrt sich, tritt ihr auf die Füße.) Wenn du nicht sofort ...

CLAUDIA: Gut, dann backen wir jetzt Brötchen. Aber danach gibst du mir sofort Lisa zurück.

Sie geht von der Bühne ab.

TILL: Wenn sie will. (...)

CLAUDIA: (kommt mit dem Bär zurück) Natürlich will sie. Sie wird weinen, wenn sie heute Nacht nicht bei mir ist. Und deinen Paul kannst du behalten. Hier. (sie setzt ihn hart auf den Tisch) Der gehört nicht in mein Bett.

TILL: (spielt in aller Ruhe Kaufladen mit der Puppe) In meins auch nicht. Ein Bär gehört in kein Bett. Behalte ihn. Ist ein sehr schöner Bär und ganz wertvoll - hat Papi gesagt. - Jedenfalls hat er den Knopf im Ohr, den besonderen. Solche Bären gibt es nur noch gaaanz ganz selten - mit dem Knopf, weißt du. - Nur noch ... Nur noch ... Nur noch in Amerika. Glaube ich. - Jedenfalls gaaanz weit weg. Der ist was gaaanz Besonderes. Nimm ihn Glaudi. Der passt gut zu dir.

CLAUDIA: (hat sich an den Tisch gesetzt, mit verkreuzten, ausgestreckten Beinen, spielt an den Zöpfen) Wieso?

TILL: Weil ... Weil ... Weil der gaaanz ganz dumm und so zottelig ist. Und ... Und ... - Und du kannst ihm doch viel beibringen. Du spielst doch so gerne Lehrerin und gehst ja auch schon in die Schule. Und ... Und du weißt doch schon so viel. Und ... Und kämmen kannst du ihn auch besser als ich. Den zotteligen alten ... (vorgebeugt) Kannst es jedenfalls versuchen. Ich glaube er mag dich. Schau, jetzt guckt er gaaanz ganz glücklich. Meinst du nicht auch. Er beugt den Teddy nach vorn bis dieser böö macht.

Siehst du. Ich hab's gewusst. - Und wenn du lieb mit spielst, Glaudi und ... und gute Brötchen backst - weißt du, große möchte ich, dann freut sich Mami, mit so Körnern oben drauf - echt geil, hmmm. Die magst du doch auch Glaudi - dann frage ich Papi und Mami ob sie dir eine neue Puppe kaufen. Du wolltest doch eine die weint. Dann haben wir beide eine. Dann können wir gaaanz ganz toll ...

CLAUDIA: Das kommt ja gar nicht in Frage. (sie tritt ihn unter dem Tisch und greift nach der Puppe, er hält sie aber fest) Ich behalte Lisa. Puppen sind für Mädchen. Spiele du mit deinem Paul. (Sie gibt dem auf dem Tisch liegenden Bär einen Schubs in Richtung Till) Du bist ein Junge. Der olle Bär auch.

TILL: Gar nicht. Und ... Und ist doch egal ob ich ein Junge bin. Ich kann genau so laut schreien wie Mädchen. Lauter als du. Und außerdem ... Soll ich mal? - Mama!!! - Siehst du. - Ich kann noch lauter. - Soll ich? - Mama!!!!!!

CLAUDIA: (hält sich die Ohren zu) Hör auf. Klar kannst du laut schreien. Das wissen wir doch alle.

TILL: Also, dann kann ich auch eine Puppe haben.

MUTTER: (Stimme vom Band) Was ist denn hier wieder los? Was schreist du denn so? Könnt ihr denn nicht einmal friedlich miteinander spielen wenn ich außer Haus bin?

CLAUDIA: Mama, Till will mir meine Puppe nicht zurückgeben. Er hat sie einfach aus meinem Bett genommen. Er sagt, er will seinen Paul nicht mehr. Er möchte auch eine Puppe - Mama!!! Dabei ist er doch ein Junge.

TILL: Ich will den blöden zotteligen, stinkigen, einäugigen Knopfteddy nicht. Ich will Lisa behalten. Sie hat so schöne Haare und so liebe Augen. Und ... Und sie kann Mama sagen. (er beugt die Puppe bis sie Mama sagt) Sie hat so schöne Kleider und ... (er steckt die Nase in die Puppenkleider) Und sie riecht auch ganz anders. - Eben anders. ...

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