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Ich lebe

Ein langweiliges Theaterstück für zwei Darsteller, aus der Trilogie: Ich lebe / Ich liebe / Ich denke.
Es geht um das, was das Leben lebenswert macht. Spielzeit ca. 10 Minuten.
eBook, ca. 11 Seiten, 7,99 EURO

Es geht um nichts Besonderes. Die beiden Akteure unterhalten sich nett über dieses und jenes. Das ist alles. Es sind keine Requisiten erforderlich.

AUS DEM INHALT:

Das Licht geht an. Die beiden Akteure stehen mit verschränkten Armen auf der Bühne. Sie schauen ernst ins Publikum.

DARSTELLER 2: Ich lebe.

DARSTELLER 1: Ich auch.

DARSTELLER 2: Ich halte es fest.

DARSTELLER 1: Was?

DARSTELLER 2: Das Leben.

DARSTELLER 1: Wie kannst du es festhalten?

DARSTELLER 2: Ich schreibe es auf.

DARSTELLER 1: Was?

DARSTELLER 2: Was ich erlebe.

DARSTELLER 1: Aha. - Das ist dumm.

DARSTELLER 2: Finde ich nicht. Ich brauche das.

DARSTELLER 1: Wozu?

DARSTELLER 2: Damit ich später weiß wie es war.

DARSTELLER 1: Was?

DARSTELLER 2: Das Leben.

DARSTELLER 1: Aha. - Das weiß ich auch so.

DARSTELLER 2: Was weißt du so?

DARSTELLER 1: Das ich lebe.

DARSTELLER 2: Nichts weißt du.

DARSTELLER 1: Ich weiß, dass ich lebe!!

DARSTELLER 2: Das ist nicht viel.

DARSTELLER 1: Für mich genug.

DARSTELLER 2: Das glaube ich dir. Ich erwarte mehr.

DARSTELLER 1: Wovon?

DARSTELLER 2: Vom Leben.

DARSTELLER 1: Und?

DARSTELLER 2: Was und?

DARSTELLER 1: Erhältst du mehr, weil du mehr erwartest?

DARSTELLER 2: Klar.

DARSTELLER 1: Wieso?

DARSTELLER 2: Weil ich es aufschreibe.

DARSTELLER 1: Was?

DARSTELLER 2: Was ich erlebe.

DARSTELLER 1: Aha.

DARSTELLER 2: Klar.

DARSTELLER 1: Und deshalb erhältst du mehr?

DARSTELLER 2: Klar.

DARSTELLER 1: Du erhältst also mehr vom Leben, weil du mehr erwartest und weil du aufschreibst, was du erlebst. Habe ich das richtig verstanden?

DARSTELLER 2: Ja.

DARSTELLER 1: Das glaube ich dir nicht. Und es ist sehr sehr dumm, völlig unnütz. - Ich erhalte so, was ich erwarte. - Ich genieße den Augenblick. Jeden Augenblick, verstehst du? Und in dem Moment wo ich es erlebe, bin ich froh, dass ich es erlebe. Mehr erwarte ich nicht vom Leben.

DARSTELLER 2: Klar. - Weißt du wie ich das nenne, was du beschreibst? Abstottern ist das. Du stotterst ab, was du als Leben empfindest. Hübsch der Reihe nach. Jetzt dies. Gleich das. Und morgen jenes. Wenn überhaupt noch etwas kommt. Jetzt ist es da. Jetzt wieder weg. Jetzt ist es da ... Gleich wieder ...

DARSTELLER 1: Ich bin zufrieden. Ich bin ein zufriedener Mensch.

DARSTELLER 2: Aha. - Ist das so?

DARSTELLER 1: Ja. Es ist so.

DARSTELLER 2: Und was bleibt dir?

DARSTELLER 1: Was meinst du damit? Was soll denn bleiben?

DARSTELLER 2: Kannst du irgendetwas vorweisen, von dem, was dich zufrieden macht?

DARSTELLER 1: Klar.

DARSTELLER 2: Was?

DARSTELLER 1: Ich denke darüber nach. Ich sage es dir gleich.

DARSTELLER 2: Ich sage dir, dass dir nichts einfällt, weil du nur erlebst was jeder erlebt. In Schubladen, verstehst du. Jetzt auf. Jetzt zu. Jetzt wieder auf. Jetzt wieder zu. - Das ist dein Leben. Dies festzuhalten lohnt wirklich nicht.

DARSTELLER 1: Das ist nicht war. Oder ... Vielleicht ...

DARSTELLER 2: Doch.

Stille

DARSTELLER 2: Du kannst nicht zufrieden sein, weil es nichts gibt, womit du zufrieden sein kannst. Und jetzt wird es dir bewusst. In diesem Moment. Ich spüre es.

Stille

DARSTELLER 2: Ich arbeite an dem, was ich erleben möchte. Ich erlebe es nicht einfach. - Und das ist nicht einfach. Denn was ich anstrebe sind hohe Werte. Und weil ich hohe Werte anstrebe erlebe ich sie auch. - Gezielt. Nicht zufällig. Und darauf bin ich stolz.

Das Bühnenlicht wird sanft kontinuierlich reduziert, sehr behutsam. Darsteller 1 geht in die Knie, setzt sich still auf die Bühne, hält sich die Ohren zu.

DARSTELLER 2: Ich schreibe auf was ich erlebe und damit natürlich auch was ich genieße. - Aber während ich aufschreibe was ich erlebe und genieße, genieße ich, dass ich genieße was ich genieße. Ist doch einleuchtend, oder? Ich genieße also auch während ich es genieße zu genießen. - Das ist Leben, so wie ich es verstehe. Ein zeitgemäßes, wertiges, selbstbestimmtes und vor allem sehr genussvolles Leben - kein Stotterleben in Schubladen.

Und weil ich genieße, dass ich aufschreibe, dass ich genieße, genieße ich, dass ich es genieße zu genießen, auch noch Jahre später. Weil ich es ja aufgeschrieben habe!! - Ich genieße somit unendlich oft, was ich genieße. Genuss wird zur Unendlichkeit!! Ist das nicht genial? - Ich erlebe diesen Genuss täglich real und unendlich in der Erinnerung, dadurch, dass ich aufschreibe was ich erlebe.

Ich fasse es für dich noch einmal zusammen: Ich genieße weil ich genieße, dass ich genieße. Und das immer wieder. So oft ich will genieße ich, dass ich genieße was ich genieße, weil ich es genieße zu genießen. Ist doch einfach und einleuchtend. Aber natürlich nur weil ich es aufgeschrieben habe.

Darsteller 2 sucht den anderen im sehr reduzierten Bühnenlicht.

DARSTELLER 2: Wo bist du denn?

...

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